Kampflos glücklich

Worte formen unser Denken und unser Denken formt die Worte. So gehen Worte und Begrifflichkeiten (Logos) und der jeweilige „Zeitgeist“ (Logos) schon seit jeher eine Allianz ein und verstärken sich wechselseitig. Egal ob in der Gesellschaft insgesamt oder in Unternehmen, in denen der interne Zeitgeist gerne mit dem Begriff der „Unternehmenskultur“ zusammengefasst wird. In ihrem Essay für das Portal „Netzwerk Ethik heute“ setzt sich Sabine Breit mit der Frage auseinander, wie der Begriff des „Recht des Stärkeren“ und moderne Varianten davon bis heute Gesellschaft und Unternehmenslandschaften prägen, weshalb dieses kompetitive Konzept uns nicht mehr weiter bringt und wie eine wahrhaft kooperative, zukunftssichernde Unternehmenskultur über Sprache, Begrifflichkeiten und strukturelle Zeichen nachhaltig verankert werden kann. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Übung: Von der Blähwolke zur Wolke 7

Sind Sie am Arbeitsplatz häufig oder sogar täglich von einer derartigen Wolke aus mehr oder weniger „luftigen“ Wörtern oder Sprüchen umgeben? Setzt Ihnen die heiße Luft, die durch diese Sprache erzeugt wird, immer wieder zu und bringt Sie zum schwitzen oder vernebelt Ihnen das Hirn? Ertappen Sie sich dabei, wie Sie sie sich vor dieser wabernden Blähwolke zuweilen in einen inneren Schützengraben verziehen? Oder wie Sie immer wieder kapitulieren und sie sogar mit füttern, obwohl Sie das eigentlich gar nicht wollen?

Wollen Sie mit uns einen Schritt in eine andere Richtung tun?

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und machen Sie sich Ihre eigene Blähwolke. Schreiben Sie wie im obigen Beispiel einmal spontan und unstrukturiert alles an Begrifflichkeiten und Aussprüchen zusammen, was Sie immer wieder nervt, Sie unter Druck setzt, Sie verwirrt, Ihnen die Energie raubt oder sie in den Schützengraben oder die Kapitulation treibt. Einfach mal raus damit. Machen Sie sich Luft.

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Und nun drehen Sie die Wolke einfach um. Ersetzen Sie all die Nervbegriffe durch ihr Gegenteil oder durch Begriffe und Aussagen, die Sie stattdessen hören und sagen möchten.

Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Wie fühlt sich das an? Zaubert es ein kleines oder sogar großes Lächeln auf Ihr Gesicht? Wird es Ihnen leichter ums Herz? Fällt das Durchatmen leichter? Könnte es sein, dass diese Begriffe auch in Ihrem Umfeld, bei Ihren Kollegen, ein Lächeln hervorzaubern könnten? Dann frisch voran: Benutzen Sie die Wörter und Aussagen Ihrer „Wolke 7“ ab jetzt wann immer es geht und Ihnen danach ist. Wenn wir wetten würden, würden wir mit Ihnen wetten, dass Sie bald einen Wandel feststellen.

Wenn Sie mögen, schicken Sie uns gerne Ihre „Wolke 7“ zu, damit wir sie hier sammeln und, selbstverständlich anonym, teilen können, so dass der Wandel noch größere Kreise ziehen kann.